Renault Twizy

Was ist der Twizy? Er ist kein Auto aber auch kein Motorroller oder Motorrad. Offiziell ist er ein Klein-PKW, also sowas wie ein überdachtes Quad. Mit den zusätzlich erhältlichen Seitenscheiben werden ehemalige Motorradfahrer kein Problem haben damit im Winter zu fahren, entsprechende Kleidung vorausgesetzt. Heizungsverwöhnte PKW-Fahrer werden nur ein paar Monate im Jahr ihren Spaß daran haben.

Mit Seitentüren (die ja Aufpreis kosten) und den Seitenscheiben aus dem Zubehörhandel, kommt ein 80er Twizy auf
Neupreis: ca. 9500 EUR zzgl. Batteriemiete, meist ca. 50 EUR/Monat.

Die Firma Wolf Feinmechanik hat es fertig gebracht eine Anhängerkupplung für den Twizy zuzulassen mit 180kg Anhängelast.
zur Anhängerkupplung

Auch hier, wie beim ZOE, wird die Garantie des Fahrzeugs weg sein, wenn man eine Kupplung montiert, allerdings reden wir beim Twizy von einem deutlich geringeren Kostenrisiko als beim ZOE

Im Jahr 2013 kauften wir den Twizy als Jahreswagen. Da ich mir keine Illusionen über die „angebliche“ Reichweite gemacht habe, hat er seinen angedachten Zweck erfüllt und mich regelmässig zur Arbeit gebracht. Da ich ab 2016 einen 45er Elektroroller hatte und seit 2019 einen schnelleren Niu NGT, war der Twizy, so seltsam das für manchen klingt, vor allem mein Winterauto. Eine absolute Schwäche ist seine Bremsanlage, die hat uns schon viel Geld gekostet. Inzwischen ist er mit seinen 55000km Laufleistung so ziemlich am Ende seiner Möglichkeiten angekommen und ich möchte ihn entweder verkaufen, oder als Drittfahrzeug nur noch selten fahren. Haftpflicht zahle ich ja fast nichts. Bleibt nur die Akkumiete. Deshalb fragte ich mal an, ob ich den Akku kaufen kann und tatsächlich, er sollte nur 350,- kosten, wohl wegen des hohen Alters und der Laufleistung. Einziges Problem, Renault hat es in 14 Monaten nicht geschaft, da was in die Wege zu leiten. Diese Geschichte würde aber alleine einen Roman füllen.

Zu seiner Zeit war der Twizy der richtige Ansatz, denn damals kosteten große Elektroautos noch richtig Geld. Allerdings war es auch schon damals eine blöde Idee ihn ohne Türen zu planen, denn damit wurde er in Mitteleuropa für die meisten zum Dreimonatsauto. Heute sind solche Fahrzeuge gänzlich uninteressant, da sie nicht gefördert werden und deshalb unangemessen teuer sind. Das ist schade, denn genau solche Fahrzeuge sollten wir, da wo es ausreichend ist, fahren.

Im 45 km/h Segment gibt es ja so manchen Anbieter aber der Twizy (auch den Twizy gibt es ja als 45km/h Version) sticht da durch seinen höhere Qualität heraus, einfach weil er von einem richtigen Autohersteller genaut wird. Auch wenn in diesem Test

httpss://www.spiegel.de/auto/aktuell/renault-twizy-im-crashtest-minimobile-scheiden-schlecht-ab-a-973437.html

quasi alle Kleinfahrzeuge als unsicher bezeichnet werden, ist der letzte Satz darin über den Twizy interessant:

„Im Vergleich zu den anderen Testautos schnitt der Twizy noch verhältnismäßig gut ab: Bei dem Elektrofahrzeug Tazzari Zero brach im Frontal-Crashtest ein Befestigungspunkt des Anschnallgurts, der vordere Antriebsakku wurde in den Fußraum gedrückt. Beim Seitenaufprall öffnete sich die Fahrertür, beim Ligier Ixo riss sie sogar ab. Dem Frontalaufprall hielt der Sicherheitsgurt im Ixo ebenfalls nicht stand. Und das Golf-Kart von Club Car brach nahezu komplett auseinander, als es mit Tempo 50 auf ein Hindernis krachte.“

Meine persönliche Meinung ist, dass der Twizy das sicherste Fahrzeug in diesem Segment ist. Er hat als einziger einen 4-Punkt Gurt sowie einen Airbag. Das ist ganz sicher nicht der beste Airbag der Welt aber in diese Klasse haben alle anderen garkeinen!

Wenn man es mal von der anderen Seite her betrachtet wird ein, meiner Meinung nach, viel zu wenig diskutierter Punkt erkennbar. Welche Straße wäre wohl sicherer, die, auf der nur Twizys fahren oder die, auf der nur SUVs fahren? Ein Twizy-Fahrer kann keinen SUV-Fahrer (in seinem Auto) umbringen, umgekehrt schon. Autos sind potentielle Tötungsmaschinen und wir sollten uns deshalb überlegen wie stark diese Waffe wirklich sein muß.